Wohnen | Sozialberatung | Existenzsicherung

geld . macht . raum
über die ökonomie des wohnens
Ausstellung in Kooperation mit dem aut. architektur und tirol
Lois-Welzenbacher-Platz 1, Innsbruck
08.11.2025 bis 17.02.2026
Öffnungszeiten Di-Fr 11.00 – 18.00 Uhr Sa 11.00 – 17.00 Uhr

ACHTUNG: Weihnachtspause von 23.12.25 – inkl. 29.12.25


Die Wohnsituation in Tirol hat sich in den letzten Jahren stark verändert und stellt Wohnungssuchende vor große Herausforderungen: Die stetig steigende Nachfrage nach Wohnraum hat die Kosten am Wohnungsmarkt deutlich in die Höhe getrieben. Miet- und Eigentumswohnungen sind in Tirol kontinuierlich teurer geworden und vor allem im Großraum Innsbruck und in touristisch intensiv genutzten Gemeinden ist leistbarer Wohnraum zur Mangelware geworden.

geld . macht . raum . über die ökonomie des wohnens bietet keine einfachen Antworten auf diese komplexen Problemstellungen, sondern versucht rechtliche und wirtschaftliche Hintergründe zu erläutern und damit ein Bewusstsein zu schaffen und die Auseinandersetzung anzuregen. Anhand von Infografiken, Statistiken, Zeitungsausschnitten und Videos werden Daten, Fakten und Studien zur Situation in Österreich und Tirol sichtbar gemacht. Die Ausstellung – eine Eigenproduktion des aut – entstand aus Anlass des 50-jährigen Bestehens von DOWAS (Durchgangsort für Wohnungs- und Arbeitssuchende), in dessen Engagement ein vom DOWAS gestalteter Zeitstrahl Einblick gibt.

aut. Link zur Ausstellung


12.11.2025, Mittwoch um 18 Uhr
im aut.
DOWAS Festakt*
Präsentation der Festschrift
Gestern & Heute – (ehemalige) Mitarbeiter:innen erzählen
Moderation: Hannes Schlosser, Journalist


Wie haben die Sozialarbeiter:innen des DOWAS die Gründungsphase erlebt? Welche gesellschaftspolitischen und ideellen Einstellungen waren und sind für das Projekt prägend? Wie entwickelten sich die Standards professioneller Sozialer Arbeit, mit ihren stark anwaltlichen und sozialkritischen Grundsätzen? Mit welchen Hindernissen war und ist das DOWAS/Chill Out konfrontiert, um sicherzustellen, dass die Klient:innen nicht auf ein juristisches, administratives und therapeutisches Management der Bedürfnisbefriedigung reduziert werden?

Der DOWAS Festakt ist der „offizielle Teil“ der 50 Jahr Feier. Kolleg:innen aus der Sozialarbeit und darüber hinaus, Politik und Verwaltung, Freund:innen und Unterstützer:innen sind herzlich eingeladen.

*) Anmeldung erforderlich unter anmeldung@dowas.org


18.11.2025, Dienstag um 18 Uhr
im aut.
Führung durch 50 Jahre DOWAS
Andrea Sommerauer, Zeithistorikerin und Journalistin


Ein Teil der Ausstellung illustriert und beschreibt die Geschichte des DOWAS seit Beginn der 1970er Jahre. Eine chronologisch angeordnete Zeitleiste informiert über die wichtigsten Stationen der Entwicklung als soziales Projekt, aber auch über die damit verbundenen sozial- und gesellschaftspolitischen Umbrüche über ein halbes Jahrhundert hinweg. Interviews mit aktiven und ehemaligen Mitarbeiter:innen erweitern und ergänzen durch ihren subjektiven Erzählstrang den historischen und aktuellen Werdegang des DOWAS.

Andrea Sommerauer ist Zeithistorikerin und Journalistin.

Publikationen (Auswahl)
mit Hannes Schlosser, Gründerzeiten. Soziale Angebote für Jugendliche in Innsbruck 1970–1990 (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge 70), Innsbruck 2020.
Vom Leben am Rand. Die Innsbrucker Bocksiedlung aus historischer Sicht, in: Melanie Hollaus, Heidi Schleich (Hg.), Bocksiedlung. Ein Stück Innsbruck, Innsbruck-Wien-Bozen 2017.
Im Gedächtnis verankern. Über den Umgang mit der NS-Euthanasie in Tirol seit 1945 mit Verweisen auf Vorarlberg, in: Stefan Lechner, Andrea Sommerauer, Friedrich Stepanek, Beiträge zur Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol im Nationalsozialismus und zu ihrer Rezeption nach 1945.


19.11.2025, Mittwoch um 18 Uhr
im aut.
Wohlstand für alle
Wie Wohnungsnot und Kapitalismus zusammenhängen
Live-Podcast mit Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in Kooperation mit dem aut.


Schon Friedrich Engels erkannte, dass die „Wohnungsfrage“ im Kapitalismus besonders prekär ist. Auch heute weiß das fast jeder aus eigener Anschauung.

Aber warum ist das eigentlich so? Was unterscheidet den Wohnraum von anderen Waren im Kapitalismus? Welche Rolle spielen die Grundeigentümer bei der Explosion von Mietpreisen, und wie kann eine Politik aussehen, die das Leben von Mietern verbessert?

Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt, betreiben seit 2019 den kritischen Wirtschaftspodcast Wohlstand für Alle. Jeden Mittwoch behandeln sie gesellschaftliche Themen aus einem nicht ganz alltäglichen ökonomischen Blick.

Ole Nymoen studierte Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in Jena und arbeitet als freier Journalist.
Wolfgang M. Schmitt ist Filmkritiker, Podcaster und Autor.


Zusammen haben sie die Bücher Influencer, Die Ideologie der Werbekörper (2021)und Die Kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut (2024) geschrieben(Suhrkamp Insel Verlag)

aut. Link zum Live-Podcast


26.11.2025, Mittwoch um 18 Uhr
im aut.
Die sozialpolitische Agenda von von rechten und rechtsextremen Parteien
Roland Atzmüller Vortrag und Diskussion


Die sozialpolitische Programmatik rechter und rechtsextremer Parteien zielt darauf ab, unliebsame gesellschaftliche Gruppen zum Objekt repressiver Politik zu machen. Begründet wird dies mit der Bedrohung der nationalen Identität und die Belastung für die autochthone Bevölkerung. Dabei werden drei Dimensionen in den Blick genommen: die Renationalisierung der Sozialpolitik mit der Abwehr von Migrant:innen, die Durchsetzung traditioneller Familienformen und Geschlechternormen und drittens die strafende Unterordnung unter die Bereitschaft zur Erwerbsarbeit.

Roland Atzmüller, Jahrgang 1969, ist Assistenzprofessor an der Johannes-Kepler-Universität Linz, Abteilung für theoretische Soziologie und Sozialanalysen. Seine Arbeitsgebiete sind Kapitalismus- und Gesellschaftstheorien, insbesondere Veränderungen des Wohlfahrtsstaates und der Sozialpolitik, sowie Transformationen der Arbeit und Ausbildungspolitik.

Publikationen (Auswahl)
Gesellschaft in Transformation: Sorge, Kämpfe und Kapitalismus (2024), Beltz Verlag 2024
Sozialpolitik von rechts als nationale Erneuerung(2024), transcript Verlag 2024
Krisenbearbeitung durch Subjektivierung (2019), Verlag Westfälisches Dampfboot 2019


03.12.2025, Mittwoch um 16 Uhr im Chill Out (Heiliggeistraße 8a)
und um 18 Uhr im Übergangswohnhaus (Völserstraße 19)
Vor Ort Gespräche* mit Rainer Köberl
Architekt des Übergangswohnhauses und des Chill Out
16 Uhr Besichtigung Chill Out
18 Uhr Kamingespräch mit Christa Sam, Sozialarbeiterin DOWAS im Übergangswohnhaus
Moderation Nicola Weber in Kooperation mit dem aut.


Die Vor Ort Gespräche führen zu zwei Projekten, die Rainer Köberl in den 1990er Jahren für das DOWAS/Chill Out realisierte. Erste Station ist das Chill Out – dem Übergangswohnhaus mit angeschlossener Sozialberatungs- und Anlaufstelle für wohnungslose Jugendliche und junge Erwachsene. Köberl adaptierte 1998/99 gemeinsam mit Astrid Tschapeller einen gründerzeitlichen Altbau und einen pavillonartigen Zubau von Siegbert Haas aus dem Jahr 1959.

Im Anschluss besuchen wir das Übergangswohnhaus, das seit 1975 elf wohnungslosen Erwachsenen eine befristete Wohnmöglichkeit bietet. Die Villa aus den 1930er Jahren wurde 1994/95 generalsaniert und um einen Zubau erweitert – einen schlichten und robusten Baukörper mit Wänden aus unverputztem Betonsteinmauerwerk, der sich großzügig verglast in den Garten öffnet.

Nach der Führung findet in der großen Halle ein von Nicola Weber moderiertes „Kamin-Gespräch“ zwischen Rainer Köberl und Christa Sam, Sozialarbeiterin im DOWAS seit 1991, statt.

*) Anmeldung erforderlich unter anmeldung@dowas.org

aut. Link zu den Gesprächen vor Ort


14.01.2026, Mittwoch um 18 Uhr
im aut.
Führung durch 50 Jahre DOWAS
Andrea Sommerauer, Zeithistorikerin und Journalistin


Ein Teil der Ausstellung illustriert und beschreibt die Geschichte des DOWAS seit Beginn der 1970er Jahre. Eine chronologisch angeordnete Zeitleiste informiert über die wichtigsten Stationen der Entwicklung als soziales Projekt, aber auch über die damit verbundenen sozial- und gesellschaftspolitischen Umbrüche über ein halbes Jahrhundert hinweg. Interviews mit aktiven und ehemaligen Mitarbeiter:innen erweitern und ergänzen durch ihren subjektiven Erzählstrang den historischen und aktuellen Werdegang des DOWAS.

Andrea Sommerauer ist Zeithistorikerin und Journalistin.

Publikationen (Auswahl)
mit Hannes Schlosser, Gründerzeiten. Soziale Angebote für Jugendliche in Innsbruck 1970–1990 (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge 70), Innsbruck 2020.
Vom Leben am Rand. Die Innsbrucker Bocksiedlung aus historischer Sicht, in: Melanie Hollaus, Heidi Schleich (Hg.), Bocksiedlung. Ein Stück Innsbruck, Innsbruck-Wien-Bozen 2017.
Im Gedächtnis verankern. Über den Umgang mit der NS-Euthanasie in Tirol seit 1945 mit Verweisen auf Vorarlberg, in: Stefan Lechner, Andrea Sommerauer, Friedrich Stepanek, Beiträge zur Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol im Nationalsozialismus und zu ihrer Rezeption nach 1945.


21.01.2026, Mittwoch um 17 Uhr
im Chill Out
Open House Chill Out
Kurzvortrag mit anschließender Führung
Wir freuen uns über Ihr/Euer Kommen. Eine Rückmeldung erleichtert unsere Vorbereitungen (an co.office@dowas.org).


Wenn daheim nur Stress und Angst ist, dann ist das doch kein Daheim oder?
(Bewohnerin Chill Out, 15 Jahre, sie flüchtete vor der Gewalt ihres Stiefvaters)

Über 200 junge Menschen sind jährlich beim ersten Kontakt in der Beratungsstelle wohnungslos. Viele von ihnen haben von klein auf Gewalt erfahren. Sie waren und sind mit vielen Benachteiligungen und Ausgrenzungen konfrontiert. So unterschiedlich ihre Problemlagen sind – der Großteil von ihnen braucht ein neues Zuhause. Dabei unterstützt das Chill Out mit vielfältigen Angeboten unter einem Dach.

Warum werden junge Menschen wohnungslos? Wie kommen sie zu uns, welche Unterstützung benötigen sie, was wünschen sie sich?

Besichtigung der drei Bereiche Anlaufstelle, Sozialberatungsstelle, Übergangswohnbereich (der Schutz der Bewohner:innen ist gewährt, für sie gibt es ein Outdoor Angebot). Anschließend Austausch und Umtrunk in der Anlaufstelle.


29.01.2026, Donnerstag um 18 Uhr
im aut.
Wer nichts isst, soll hier auch nicht sein
Planung, Konsum und Konflikt im neoliberalen Stadtraum

Vortrag und Diskussion mit Gabu Heindl in Kooperation mit dem aut.


Öffentlicher Raum ist bedeutend für den sozialen Zusammenhalt, für Demokratie und für ein gutes Leben für alle – wiewohl öffentlicher Raum unterschiedlich ist im städtischen wie im ländlichen Bereich. Als Raum ist er aber auch von Interesse für Investitionen von Überschusskapital und für Freizeitkonsum: Als profitabler Raum ist er begehrt und umkämpft. Im öffentlichen Raum wächst eine Genuss- und Konsumkultur.

Der demokratische Aspekt von öffentlichem Raum stellt die Frage des Verhältnisses zum tätigen Leben und somit zur Arbeit: Arbeit in dem größeren Zusammenhang, den die Philosophin Hannah Arendt in ihrer „Vita activa“ als das „tätige Leben“ bezeichnet hat. Dieses tätige Leben besteht für Arendt aus Arbeiten, Herstellen und Handeln, reduziert sich aber in der Geschichte immer mehr auf Arbeit und des Weiteren auf Konsum.

Gabu Heindl lebt und arbeitet als Architektin und Stadtplanerin in Wien mit dem Fokus auf öffentlichem Raum, öffentlichen Bauten, bezahlbarem Wohnen sowie auf Kollaborationen in den Bereichen Geschichtspolitik und kritisch-künstlerische Praxis.

Publikationen (Auswahl)
2024 Nonsolution. Zur Politik der aktiven Nichtlösung im Planen und Bauen“ (mit Drehli Robnik); 2022 „Gerechte Stadt muss sein! Studie zur Bestandsanalyse und Zukunftsorientierung einer gerecht(er)en Stadtplanung mit Schwerpunkt Wien“; 2020 Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung; 2019 „Building Critique. Architecture and its Discontents“ (mit Michael Klein und Christina Linortner); 2018 „Care, not Scare City — ein Utopia des Dazwischen“ (mit Alisa Beck, Fanja Haybach und Claudia Totschnig, in: Dorothea Trappel (Hg.), „Der abgestellte Bahnhof. Das Nordbahnhofgelände Wien und die Freiheit des Raumes“; 2008 „Arbeit Zeit Raum. Bilder und Bauten der Arbeit im Postfordismus“


28.02.2026, Samstag um 18 Uhr
in der PMK (Viaduktbögen 18/20)

Abschlussfest(ival) mit den „DOWAS“ Bands:
BUG, Dirty Cousin Crew, Disgül, Emergency Nails, Gisela


*) Anmeldung erforderlich: anmeldung@dowas.org

Weiteres geplant: 2026 Veranstaltung gemeinsam mit ÖGB

Aus taktischen Gründen

leise zu treten,

hat sich noch immer

als Fehler erwiesen.

– Johanna Dohnal